Unsere Vereinsgeschichte
Wann die Geschichte der Musikgesellschaft Engelberg beginnt, ist leider nicht bekannt. Sicher hingegen ist, dass schon zu sehr frühen Zeiten in Engelberg musiziert wurde. So lässt sich aus einer Quelle aus dem Jahre 1690 erfahren, dass Unterricht in Orchestermusik erteilt wurde. In diesem Zusammenhang wurde auch P. Stadelmann als vorzüglicher Trompeter genannt. Im Jahre 1619 wurde der Kampf gegen die "Vergnügungssucht" im Engelbergertal aufgenommen, worin auch das Tanzen stark eingeschränkt wurde. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass zumindest Tanzmusik schon damals seit Jahren gespielt wurde. Anno 1622 wurden Spielleute mit zwei Kronen Busse bestraft, weil sie ohne Erlaubnis beim Säckelmeister zum Tanz aufgespielt hatten. Am 28. August 1623 wurde verkündet, dass "das Tanzen und damit das Musikmachen an keinem Ort, weder Hus noch Feld, in keinen Alpen und Winkeln erlaubt ist ausser auf der offiziellen Tanzlaube", die sich damals beim Hotel Engel befand. Diese Bestimmungen wurden erlassen, um der Armut der Bevölkerung entgegenzuwirken und sie wurden dann gelockert, als mit der Einführung der Seidenkämmelei ein guter Erwerbszweig ins Tal gebracht wurde.
Geschichte
Engelberger Dorfmusik im Jahre 1875.
Vorne von links: Karl Feierabend (Ludi-Käri), Willi Hurschler (Geuri-Willi), Josef Feierabend (Fronä-Mauris Sepp oder Mauri-Rösis Maa), Fritz Feierabend (Vater von Fritzä-Kari).
Hinten: Johann Linder, Simon Blättler, Alois Kuster (ausgewandert nach Amerika).
Leider sind keine Schriften vorhanden, welche die Gründung einer offiziellen Musikgesellschaft belegen könnten. Vermutlich wurden solche auch nie verfasst. Stattdessen existiert ein Beweis, der das Bestehen einer Musikgesellschaft bereits vor 1807 darlegt.
Dieses Beweisstück ist eine grosse Trommel, die mit einer Inschrift versehen ist: "Joachim Joseph Kuster, Seidenmeister, hat diese Trommel gemacht für die Musikanten Gesellschaft Engelberg 1807". Diese Trommel wird in der Altertumssammlung des Klosters aufbewahrt und erfüllt uns den Zweck eines "Gründungsprotokolls".
Engelberger Dorfmusik vor dem Gasthaus Espen im Jahre 1896.
Vorne von links: Gottfried Linder, Karl Feierabend (Ludi-Käri), Johann Linder, Alfred Hug (Hotel Viktoria), Albert Linder, Adalbert Odermatt (Rieder-Bärti).
Hinten: Josef Feierabend (Rohrludi-Sepp), Josef Amrhein (Mülimättler), Josef Feierabend (Stirnäschneyder), Josef Felder, Josef Hess (Wagner Sepp, Malers), Andreoli (Kunststein-Hersteller der Kuranstalt), Simon Zumstein.
Die ersten Vereinsstatuten wurden im Protokoll für die Blechmusikgesellschaft Engelberg im Jahre 1844 geschrieben. In die Blechmusik waren auch Geigenspieler integriert. An Sonntagen konzertierte die Gesellschaft für Einheimische und Gäste mittags und abends, was damals schon zahlreiche Proben erforderlich machte. Strenge Regeln sicherten den Bestand der Auftritte, wer zu spät kam oder gar einen Auftritt versäumte, wurde mit 5-10 Rappen gebüsst. Im Jahre 1870 wurde Johann Linder, ein Militärtrompeter aus Brienz, nach Engelberg geholt. Er verschaffte den Engelbergern einen Namen als bekannte Festmusik.
Die Engelberger Blechmusik auf dem Rütli im Jahre 1913.
Im Verlauf der Zeit gab es auch verschiedene Gruppen, die Mitglieder der Musikgesellschaft ins Leben gerufen haben. Unter anderem auch die Feuerwehr-Musik oder auch die Siebnermusik genannt.
Feuerwehrmusik im Jahre 1941 in der Dorfstrasse Engelberg.
Vorne von links: Ruedi Waser, Hans Huber, Maurus Waser, Herbert Waser, Theodor Waser
Hinten: Paul Kuster, Fritz Waser, Leonhard Forderkunz
Auftritt im Jahre 1983 anlässlich des Jubiläums "100 Jahre Kurverein Engelberg" im Kursaal. Die orangefarbenen Westen und die neuen, beschrifteten Notenpulte ergaben wirklich ein tolles Bild. In der Bildmitte steht Dirigent Ferdi Schnider.
Die Musikgesellschaft im Jahre 1932, aufgenommen vom Engelberger Photograph Karl Meuser anlässlich des ersten Unterwaldner Musikfestes am 26. Juni 1932 im Kurpark Engelberg. Robert Hess war damals Präsident der MGE und Ernst Zurflüh dirigierte die Gesellschaft.
Die Uniformen im Lauf der Zeit.
Von links: Die Uniform in rot-schwarz von 1972, getragen von Paul Huber.
Die blaue Uniform von 1954, getragen von Leonhard Forderkunz.
Die erste, schwarze Uniform von 1898, getragen von Josef Waser und das Sennenchutteli, das für besondere Auftritte verwendet wurde, trägt Alois Amstutz.
Anno 1898 wurde die erste Uniform angeschafft, die bis ins Jahr 1954 getragen wurde. Unter der Vereinsleitung von Sepp Infanger wurde dannzumal eine neue, blaue Uniform bestellt. Die dritte, rot-schwarze Uniform wurde im Jahr 1975 eingeweiht, die 1981 mit einem leichten Smoking als Konzertbekleidung erweitert wurde.